nicaraguan. Politiker; Vizepräsident 1997-2000; Staatspräsident 2002-2007
* 13. Mai 1928 Masaya
† 14. Juni 2021 Masaya
Herkunft
Enrique Bolaños Geyer wurde am 13. Mai 1928 in der nicaraguanischen Provinzstadt Masaya als dritter von vier Söhnen geboren. Er wuchs in einer großbürgerlichen Familie auf. Seine Wurzeln reichten nach Deutschland.
Ausbildung
An der St. Louis University im US-Bundesstaat Missouri absolvierte B. ein Ingenieurstudium und schloss mit einem Bachelor-Grad (B.A.) ab.
Wirken
Nach Ende seines Studiums ging B. 1952 in die Landwirtschaft und spezialisierte sich auf die Baumwoll-Industrie. Dabei vergrößerte und modernisierte der langsam zum Industriellen aufsteigende Landwirt die Firmengruppe seiner Familie. Als Präsident bzw. Vorstandsmitglied verschiedener Agrar- und Wirtschaftsvereinigungen, allen voran als Vorsitzender des Unternehmerverbandes COSEP von 1983 bis 1988, sammelte er Erfahrung in der Verbandspolitik und vertrat die Interessen einer kleinen und tendenziell reichen Bevölkerungsschicht, die sich von den rund 80 % in Armut lebenden Nicaraguanern deutlich abhob.
Nach der sandinistischen Revolution von 1979 konfiszierten die neuen Machthaber unter Präsident Daniel Ortega im Rahmen einer umfassenden Verstaatlichungspolitik mehrere tausend Hektar Land, Maschinen, Autos und Flugzeuge aus dem Eigentum des Großgrundbesitzers und seiner Familie. In den 1980er Jahren kämpfte B. als COSEP-Präsident gegen die Enteignungspolitik der neuen Regierung, die ihn mehrmals willkürlichen Verhaftungen und Repressalien aussetzte, ...